Abgerissene Fahrradtaschen, verbogene Schutzbleche und blaue Flecken sind nicht selten die Folgen eines Versuchs, auf Kaarster Radwegen eine der zahllosen Barrieren zu überwinden, egal, ob schiebend oder fahrend. Seit über zwanzig Jahren bemüht sich der ADFC, Umlaufschranken, Poller, Drängelgitter und Sperrpfosten zu beseitigen, da sie für Fahrrad Fahrende, Personen mit Kinderwagen, Rollstuhl Fahrende und für Lastenräder viele Gefahren bergen und schwer überwindbare Hindernisse darstellen.

Aber wer hat die Aufstellung der Schikanen veranlasst? Und mit welchem Ziel?

Die meisten wurden bereits vor weit mehr als dreißig Jahren installiert. Nach Mutmaßungen älterer Kaarster soll das vorschriftswidrige Befahren der Wege durch Mopedfahrer der Grund für die Anbringung der Barrieren gewesen sein. Das könnte auch erklären, weshalb viele dieser Sperren auf Wegen platziert wurden, die von eventuell gefahrbringendem Kfz-Verkehr weit entfernt sind.  Die Mopedfahrer von damals sind längst in Rente und die Mopeds aus dem Stadtbild verschwunden. Geblieben sind die stählernen Zeugen vergangenen Regulierungsbemühens, heute als störende Hindernisse für den nichtmotorisierten Verkehr und eine zeitgemäße Radwegeführung. Da mittlerweile klare und unmissverständliche Regeln und Normen für eine barrierefreie Mobilität vorliegen, hat der ADFC einen neuen Versuch zur Beseitigung der Relikte vergangener Zeiten gestartet. Das Ergebnis der Untersuchung von 6 ADFC-Aktiven mit Kamera und Metermaß wurde der Bürgermeisterin Ursula Baum Ende März in Form eines bebilderten „Barrierenkatasters“ mit 69 Sperren und Hindernissen in Kaarst überreicht, als Beitrag des ADFC zu einer barrierefreien Stadt und zur Verschönerung des Stadtbilds. In Kürze sollen die Bagger rollen.