Fleher Brücke mit Radschnellweg und 10000 Studentenwohnungen

Die Fleher Brücke soll in zehn Jahren neu gebaut werden. Es könnte viel schneller gehen - mit einem Radschnellweg im Untergeschoss und mit 10000 Studentenwohnungen auf bis zu zehn Stockwerken.

Die Rheinquerung zwischen dem Düsseldorfer Stadtteil Flehe und dem beschaulichen Neusser Vorort Uedesheim ist für den Radverkehr von nicht zu unterschätzender Bedeutung. Immerhin verbindet sie den linksrheinischen Raum auf kurzem Weg mit der Düsseldorfer Heinrich-Heine-Universität und mit dem Zentrum der Landeshauptstadt. Und viele Düsseldorfer pendeln in der umgekehrten Richtung in die Gewerbegebietet des Neusser Südens und des Dormagener Nordens.

Leider ist die Brücke marode und muss erneuert werden, was nach vorläufigen Schätzungen der Bundesautobahn GmbH mindestens zehn Jahre dauern wird. Aber vielleicht geht es jetzt viel schneller.

Überdachter Radschnellweg und Wohnraum für 10000 Studierende

Wir alle haben in den vergangenen Tagen gebannt die verfolgt, wie ein riesiges Containerschiff den Suezkanal verstopfte und den globalisierten Handel für eine Woche zum Lockdown brachte. Wissenschaftler warnen schon seit längerem, dass diese Riesenschiffe unsere Transport-Infrastruktur überfordern. Auch eine Gruppe von Architektur- und Bauingenieurstudenden der TH Aachen beschäftigte sich mit dem Thema und kam dabei auf eine visionäre Idee. Denn Schiffscontainer sind ja schon seit längerem ein gängiges Element für Tiny House-Konzepte. Und die im Suez-Kanal havarierte Ever Given will, so sagen Experten, die lieber ungenannt bleiben möchten, bald kein Hafen und kein Kanalbetreiber mehr einlaufen lassen, weil das viel zu gefährlich sei. Warum nicht das eine mit dem anderen verbinden, aus der Not eine Tugend machen und der japanischen Reederei der Ever Given ein attraktives Angebot unterbreiten? Das Schiff ist nämlich ziemlich genau so lang wie die Fleher Brücke - und es könnte diese problemlos ersetzten. Die Idee der Studierenden: Die Ever Given wird im Rhein quer gestellt und ersetzt die Flehe Brücke. Ein teurer und langwieriger Neubau wird damit überflüssig. Im Untergeschoss wird der Autoverkehr abgewickelt. Darüber findet Radverkehr statt,  lärm- und wettergeschützt. Da das Schiff mit 59 Metern deutlich breiter ist als ein Radschnellweg, lassen sich im Radverkehrs-Geschoss Fahrradläden, Cafés und Bett&Bike-Hotels unterbringen - Terrassen mit Rheinblick inklusive. Darüber ist Platz für bezahlbare Studentenwohnungen, ein TEU-Container von 6*2,5 Metern je Studierenden genügt. Wenn man jeden zweiten Container für urban Gardening und Erholungsfunktionien reserviert, lassen sich so auf zehn Stockwerken Wohnungen für bis zu 10000 Studierende unterbringen.

Schiffsverkehr kein Problem

Aber was passiert mit dem Schiffsverkehr auf dem Rhein? Lokalpolitiker beraten noch, aber sie sind sich fast schon sicher: Die Kölner brauchen den Rhein als Schifffahrtsstraße nicht wirklich, denn sie können ihren Nippes ja auch über die Seidenstraße beziehen. Für die Ruderer und Segler wird man Durchlässe schaffen.

Vorbild London Bridge

Die Studierendengruppe verweist auf einen historischen Vorgänger für ihr Projekt: Die London Bridge, eine der ältesten Brücken über die Themse, war berühmt für die auf ihr erbauten bis zu siebenstöckigen Häuser. Und sie hat immerhin mehrere hundert Jahre gehalten, was man von der Fleher Brücke nicht behaupten kann.


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