Der Kaarster Radentscheid begann im Juni vergangenen Jahres mit der Anmeldung bei der Stadtverwaltung. Damals hofften die Initiatoren noch, dass der Rat die Forderungen des Bürgerbegehrens akzeptieren würde. Doch als im Dezember ausreichend viele Unterschriften bei der Verwaltung vorlagen, kam es noch im gleichen Monat überraschenderweise zu einem ablehnenden Ratsbeschluss. Nun muss im März in einem Bürgerentscheid darüber abgestimmt werden, ob die Verwaltung die Forderungen von Kaarster for Future umsetzen muss oder ob sie bei ihrem eigenen Fahrplan bleiben darf.

Warum es am 6. März zum Showdown kommt

Kaarster for Future haben eine Liste von fünf Forderungen mit 40 Einzelmaßnahmen für den Radverkehr, umzusetzen in sechs Jahren. Die Verwaltung hat beim Düsseldorfer Planerbüro Runge ein Mobilitätskonzept in Auftrag gegeben, das auch ein umfangreiches Teilkonzept für den Radverkehr enthält. Beide Kataloge haben bei den Maßnahmen große Überschneidungen, und die Initiatoren des Radentscheids finden den Runge-Plan sogar recht gut. Doch sie trauen der Verwaltung nicht, weil schon in der Vergangenheit gute Konzepte jahrelang in Kaarster Schubladen verstaubten. Sie vermissen zeitliche Verbindlichkeit, Transparenz im Verfahren und eine angemessene Bürgerbeteiligung. Darum wird am 6. März eine Abstimmung erforderlich.

Der ADFC empfiehlt: Geht wählen und stimmt mit Ja

Moderne Verkehrspolitik darf muss klare Anreize schaffen, vom Auto auf sanfte Verkehrsmittel wie das Fahrrad umzusteigen. Dieser Wille ist in Kaarst noch nicht erkennber, sonst hätte die Politik der Verwaltung entweder nahe Zeitziele für die Umsetzung des Runge-Plans gegeben oder gleich das Bürgerbegehren von Kaarster for Future mit konkreten Vorschlägen für die kommenden sechs Jahre angekommen.

Deshalb unterstützt der ADFC den Radentscheid und fordert die Bürger von Kaarst auf: Geht wählen am 6. März und stimmt für den Radentscheid. Dann habt Ihr gute Chancen, in wenigen Jahren in einer fahrradfreundlichen Stadt zu wohnen.